Das nervt
Und eins hilft: Beten
Ich bin nicht gerne außen vor.
Als beziehungsorientierter und neugieriger Mensch bin ich gerne nah dran am Anderen. Bei der Gemeindegründung gehöre ich nicht zum inneren Kreis. Komme nicht an Infos ran. Darf den Prozess nicht direkt begleiten. Das ist ein legitimes Bedürfnis, aber in der Form gerade nicht besonders konstruktiv. Sondern nervt.
Ein Vortrag von Tobias Teichen hat mich dazu gebracht mich zu fragen, was mich aktuell an dem Gemeindegründungsprojekt stört und was das darüber aussagt, was mir wichtig ist und wo ich mich leidenschaftlich einsetzen kann: Ich sehe viele Pläne, geniale Ideen und viel Vorbereitung und ich weiß, dass sie nicht im luftleeren Raum entstehen, sondern dass das Gründungsteam viel darüber betet. Dennoch weiß ich um die Gefahr, dass wir lieber jetzt als gleich loslegen wollen und Gott unsere Pläne hinhalten, damit er sie segnet, anstatt sie im Gespräch mit ihm entstehen zu lassen. Ich habe die Wahl: Möchte ich kritisch von außen betrachten, dass in dem Prozess vielleicht gerade etwas zu kurz kommt, oder möchte ich diese Wahrnehmung nutzen, um den roten (Gebets-) Faden an manchen Stellen etwas deutlicher hervortreten zu lassen?
Deshalb initiierten Ingo Bröckel und ich im Mai das Gebet für Gemeindegründung. Es soll darum gehen, mit aktuellen Infos aus dem Gründungsteam gemeinsam vor Gott zu kommen und dadurch neuen Schwung zu bekommen, zu Hause, in den Hauskreisen oder in den Arbeitsgruppen für die Gemeindegründung zu beten. Es wurde aber viel mehr. Nach dieser kurzen Zeit hat sich meine Haltung deutlich verändert: beim letzten Gebetstreffen merkte ich, wie sehr ich mich als „Mutti“ für die entstehende „Tochter“ fühle: Ich hoffe, dass es ihr gut geht und dass sie sich gut entwickelt. Als Teil der Muttergemeinde lasse ich einen Teil schmerzhaft los mit dem Wissen, dass es ein notwendiger und richtiger Schritt ist, um weiter zu wachsen. Auch für uns selbst. Und ich merke, dass es sehr gut ist, dass ich nicht gefragt wurde, im Kernteam der Gründung dabei zu sein, weil ich in der Paulus-Gemeinde einen sinnvollen Platz habe, den ich wieder ein wenig besser ausfüllen konnte, weil ich reflektiert habe, was mich nervt.
Kommt gerne zu den Gebetstreffen! Für dieses Jahr sind folgende Termine geplant:
– Do., 23.09. um 19.00 Uhr im 1. OG Altbau (neuer Gebetsraum)
– So., 10.10. um 13.30 Uhr im Gottesdienst-Saal
– Do., 18.11. um 19.00 Uhr im Gebetsraum
– So., 12.12. um 13.30 Uhr im Gottesdienst-Saal